14. Juni 2020
11.Sonntag im Jahr.kr.
Erfleht mehr Arbeiter von Herrn der Ernte
Matthäus 9,36-10,8
Jesus zog durch alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen, verkündete das Evangelium vom Reich und heilte alle Krankheiten und Leiden. Als er die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren müde und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben.
"Ach, wenn es doch mehr Politiker gäbe und Verantwortliche in Gesellschaft und Kirche, die unterwegs sind landauf landab, um die Sorgen der Bewohner zu erkunden" so klagen manche Bürger. "Wenn sie doch dafür ein Ohr hätten und die Not lindern würden. In den Monaten vor den Wahlen, wissen sie es und geben vor, daran interessiert zu sein und versprechen es auf Plakatwänden. Nach den Wahlen muss man sie suchen." – Die Menschen haben Sehnsucht nach solchen Persönlichkeiten – in allen Nationen und zu allen Zeiten. Es ist, als wäre uns dieses Wissen in die Gene geschrieben. Die Bürger wissen, dass sie darauf Anspruch haben und die Verantwortlichen wissen, dass sie dazu verpflichtet sind. In den Heiligen Schriften ist diese Sehnsucht niedergeschrieben. Bei der Berufung Josuas, des Nachfolgers von Mose, sagte Mose zum HERRN: „Setze einen Mann über die Gemeinde ein, ... der sie hinausführt und herein führt. Die Gemeinde des Herrn soll nicht sein wie Schafe und Ziegen, die keinen Hirten haben.“ (Num 27,17)
Unterwegs durch Galiläa - hoch über dem See Genezaret.
Jesus war der Mann, der dieser Sehnsucht entsprochen hat wie keiner. Er sah die Menschen im Land. Das Sehen war nie beiläufig oder zufällig, sondern er schaute bewusst hin und machte sich Gedanken. Es ging ihm nahe, es tat ihm innerlich weh, die Menschen so verloren zu beobachten. Wenn uns Matthäus dies schildert, gibt er nicht einfach das Empfinden des Mannes Jesus wieder, sondern deutet darin die Züge des Schöpfers an. In Psalmen und bei den Propheten wird das Erbarmen Gottes so geschildert: „Du HERR, wirst dein Erbarmen nicht vor mir verschließen. Deine Huld und deine Treue werden mich immer behüten.“ (Ps 40,12) „Gedenke deines Erbarmens HERR, und der Taten deiner Gnade, denn sie bestehen in Ewigkeit. Gedenke nicht meiner Jugendsünden und meiner Frevel. Nach deiner Huld gedenke meiner, HERR, denn du bist gütig.“ (Ps 25,6f) „Die Taten der Huld des HERRN will ich preisen. ... seine große Güte, die er dem Haus Israel, nach seiner Barmherzigkeit und seiner großen Huld erwiesen hat. ... So wurde er ihnen zum Retter.“ (Jes 63,7f)
In Jesus ist jenes Gottesbild Wirklichkeit geworden, das seine gütigen Seiten hervorhebt. Jesus las aus der Art der Menschen zu gehen und zu schauen ab, wie überladen sie mit Sorgen waren. Sie wirkten so hin und her gerissen (wörtlich übersetzt, statt „erschöpft“). Sie kamen ihm vor, wie Schafe, die keinen Hirten haben. Dieser Vergleich zwischen verloren herum laufenden Menschen und hirtenlosen Schafen stammt auch aus den Heiligen Schriften. Wieder klingt an, dass Jesus der alten Sehnsucht der Menschen entspricht. Seit Generationen hoffen sie auf eine Führerpersönlichkeit, die das Volk nicht nieder regiert, sondern die es sammelt und fürsorglich betreut. Das war das Bild vom Messias.
Hier fügt Matthäus einen Spruch ein, den Jesus scheinbar mehrfach geäußert hat. „Die Ernte ist zwar viel und reichhaltig, aber die Arbeiter sind wenige, also nicht zahlreich genug. Erfleht vom Herrn der Ernte weitere Arbeiter!“ Dem Vielen stehen Wenige gegenüber. Die Lösung besteht nicht darin, dass die wenigen Arbeiter noch mehr arbeiten, sie dürfen sich nicht zu Grunde richten vor lauter Arbeit. Nein, es liegt am Herrn der Ernte, ihm gehört sie und er ist dafür zuständig, dass Abhilfe geschaffen wird. Er will aber ersucht werden darum. Die bereits tätigen Arbeiter sollen bei ihm dringend anfragen, dass er weitere Arbeiter hinaus treibt in die Ernte. Im Original-Text steht nicht „aussenden“, sondern das heftige Wort „hinaustreiben“. Der Herr der Ernte soll also Druck machen. Darum sollen ihn die Stamm-Arbeiter anflehen. Sie sollen zudringlich betteln um weitere Mitarbeiter. Nicht das Volk soll darum flehen, sondern die wenigen Arbeiter, denn die wissen Bescheid um den Notstand. Der Originaltext sagt nicht einfach „bitten“. Dafür gäbe es ein anderes Wort. Das kommt etwa vor bei „Bittet und es wird euch gegeben.“ (Mt 7,7). Hier ist ein mehrfaches Vorstellig-Werden gemeint, ein hartnäckiges Bitten. Diese Aufforderung gilt nicht nur für die Zeit Jesu, sondern erst recht für die 80er Jahre, in denen Matthäus schreibt. Er stellt fest, dass der Hunger nach geistlicher Nahrung bei vielen Mitbewohnern enorm groß ist. Dasselbe gilt dringend für die heutige Zeit: „Erfleht vom Herrn der Ernte Arbeiter!“
Dann schildert Matthäus, nach welchem Prinzip Jesus damals noch selbst die 12 Lernenden ausgeschickt hat. Fürs Erste rief er sie ausdrücklich zu sich und nahm sich für sie Zeit, um sie bewusst vorzubereiten. Während dieser Einschulung, ermächtigte er sie, die vergifteten Kräfte in einzelnen Menschen in Angriff zu nehmen. Darauf hatte bei seinem eigenen Wirken das Schwergewicht gelegen und nun übertrug er auf sie die Fähigkeit, dem schmutzigen Antrieb die Stirn zu bieten. So viele Menschen standen unter Zwängen. Seine Nachfolge-Gemeinschaft sollte mit der von ihm verliehenen Kraft, die festsitzenden, krankhaften Muster und Zwangsverhalten vertreiben, ja geradezu wegjagen. Darüber hinaus befähigte er sie, alle Krankheiten und alle leichteren Beschwerden zu heilen.
Folgende Männer waren die zwölf Gesandten, die zwölf Botschafter. (Im Griechischen wird dafür das Wort APO-STOLOS verwendet, woraus später der Titel „Apostel“ wurde). Matthäus schreibt nicht, dass sie zu zweit ausgesandt wurden. Damit weicht er von seiner Vorlage, dem Markus-Evangelium ab. Dafür reiht er die Namen paarweise auf. Das nun ist die Liste der Zwölf: „An erster Stelle Simon, genannt Petrus, und sein Bruder Andreas, dann Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und sein Bruder Johannes, Philippus und Bartholomäus; Thomas und Matthäus, der Zöllner; Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus, Simon Kananäus, und Judas Iskariot, der ihn ausgeliefert hat.“ Während Matthäus in den 80er Jahren diese Namensliste schreibt, ist wohl keiner mehr am Leben, außer vielleicht Johannes. Die Leser sind mit einzelnen von ihnen noch persönlich in Kontakt gekommen, viele sind von ihnen als Vorsteher, als Älteste (=Presbyteros/Priester) in den Gemeinden beauftragt worden. Damit ist die Rückbindung an den Urheber der Bewegung, an den Meister selbst gesichert. Biographische Einzelheiten, wie das Leben jedes Einzelnen der Zwölf weiter verlaufen ist, liefert uns die Bibel nicht. Sie lassen sich nur spärlich rekonstruieren, trotzdem sind sie hier stichwortartig angedeutet:
Simon Petrus, saß 42 n.Chr. in einem Gefängnis – schwer bewacht – und wurde in der Nacht heraus geführt und musste sofort heimlich das Land verlassen. Anfang der 50er Jahre begann er, Gemeinden quer durch die heutige Türkei und durch Griechenland aufzusuchen, um zu schildern wie er den Meister Jesus erlebt hat. Er war begleitet von seiner Frau. Die genaue Route seiner „Missionsreise“ ist nicht rekonstruierbar, aber Korinth hat er sicher besucht. Letzte Station war Rom. Markus stand ihm als Dolmetscher 14 Jahre zur Seite und erlebte mit, wie Petrus, von Kaiser Nero als Brandstifter beschuldigt, am Kreuz sterben musste (64 n.Chr.).
Andreas soll nach den Berichten der Kirchenväter im Umkreis des Schwarzen Meeres den Namen Jesu verbreitet haben: in der Nordtürkei, in Rumänien, in Bulgarien. Schließlich soll er in Patras/Griechenland die Frau des Statthalters Ägeas geheilt und für das Christentum gewonnen haben. Der Statthalter hat ihn geißeln und am Kreuz hinrichten lassen (60 n.Chr.)
Jakobus ist der erste aus dem 12er Kreis, der für sein Christus-Bekenntnis das Leben lassen muss: 42 n.Chr. Er ist der einzige von den Zwölf, dessen Sterben im Neuen Testament erwähnt ist. „Um jene Zeit ließ der König Herodes (Agrippa) einige aus der Gemeinde misshandeln. Jakobus, den Bruder des Johannes, ließ er mit dem Schwert hinrichten.“ (Apg 12,1f)
Johannes: Im Johannes-Evangelium heißt es immer „der Jünger, den Jesus liebte“. Er steht unter dem Kreuz und ihm vertraut Jesus sterbend seine Mutter an. Bis Anfang der 40er Jahre gehört er zu den Säulen, der Jerusalemer Urgemeinde. Dann soll er mit der Mutter Jesu nach Ephesus geflohen sein, wo sich um ihn ein spiritueller Kreis bildete. Diese Gruppe dürfte das Johannes-Evangelium heraugegeben haben mit seinem Zeugnis als Grundlage. Er ist als Letzter der Zwölf verstorben, vielleicht um 100 n.Chr.
Philippus wird in der späteren Überlieferung oft verwechselt mit einem anderen Philippus, der einer von den „Sieben“ ist, die sich um die Versorgung der hellenistischen Witwen in Jerusalem annehmen.
Bartolomäus, im Johannes-Evangelium Natanael genannt, ist schon vor seiner Berufung ein aufrichtiger Israelit, der sich oft ins Bibelstudium vertieft. Er soll das Evangelium nach Persien und Armenien gebracht und eine frühe Redesammlung von Jesus dorthin mitgenommen haben. Er bezwingt die Anziehungskraft, die von Götzen ausgeht und heilt dadurch eine psychisch kranke Königstochter. Gleichzeitig verschafft er sich Feinde unter den Betreibern des Götzen-Geschäfts. Sie knüppeln ihn nieder und lassen ihn kreuzigen.
Matthäus heißt bei Markus Levi. Die heutige Exegese hält es nicht für richtig, dass er das Matthäus-Evangelium verfasst hat, aber er könnte eine Redesammlung Jesu geschrieben haben, da er zu den Gebildeten im Zwölferkreis gehört. Das wäre die sogenannte Logienquelle, die im Matthäus-Evangelium verarbeitet ist. Levi-Matthäus soll auch wie Petrus und Johannes um 42 n.Chr. Palästina verlassen haben (wahrscheinlich wegen der aggressiven Vorgangsweise des Königs Herodes Agrippa gezielt gegen die Apostel). Der Weg führte ihn nach Mesopotamien. Dort erweckt er den Sohn des Königs Egippus zum Leben und heilt die Königstochter von Aussatz.
Thomas verlässt etwa 40 n.Chr. Jerusalem und wendet sich Mesopotamien zu. Er soll von dort aus etwa 53 n.Chr. bis Indien weiter gezogen sein und dort Gemeinden gegründet haben, die sogenannten Thomas-Christen. Die heutige Wissenschaft bezweifelt das. Eher wahrscheinlich ist sein Wirkungsort Edessa in Nord-Mesopotamien. Für 150 n.Chr. lässt sich dort ein Hauptzentrum des Christentums nachweisen und sicher ist, dass zwischen dieser Stadt und Indien enge Handelskontakte bestanden. Das Thomas-Grab ist im 3./4.Jahrh. in Edessa bestätigt.
Jakobus, der Sohn des Alphäus. Es könnte sich um den Herrenbruder Jakobus handeln. Er spielt am Apostelkonzil 48 n.Chr. eine wichtige Rolle. Er tritt dort für eine bleibende Bindung an die jüdischen Vorschriften ein, während Paulus die „Freiheit des Evangeliums“ vertritt. Er stirbt 62 n.Chr. durch Steinigung in Jerusalem, die der Hohepriester Anan ben Anan betrieben hat.
Thaddäus heißt in anderen Apostellisten Judas, Sohn des Jakobus. Nach armenischer Tradition bringt er mit Bartolomäus das Evangelium nach Armenien und erleidet unter dem König Sanatruk den Märtryrer-Tod.
Simon Kananäus, auch Simon der Zelot genannt, scheint eine kämpferische politische Vorgeschichte gehabt zu haben. Dann dürfte er vom Entfeindungsprogramm des Jesus angezogen worden sein.
Judas, Iskariot, der ihn ausgeliefert hat. Jesus hat – so tragisch das klingt – auch einen als Schülder, der letztlich den „Weg des Dienens“ nicht anzunehmen bereit ist. Er hat seinen Meister den Gegnern in die Hände gespielt (nicht „verraten“, sondern „ausgeliefert“). Bemerkenswert ist, dass die frühe Kirche ihn nicht aus dem Gedächtnis gelöscht und nicht alle Hinweise getilgt hat, sondern ihn in allen Apostellisten mit nennt.
Diese Zwölf sandte Jesus noch während seiner Wirkungsjahre aus, damit sie erste Erfahrung sammeln konnten. In dieser Probephase wollte er, dass sie sich auf die jüdischen Kerngebiete beschränkten. Sie sollten nicht zu „den Völkern“ gehen, auch nicht zu den halb Abtrünnigen im Glauben, den Siedlungen in Samaria. Der Grund für diese Einschränkung war, dass es Jesus vorrangig um die Sammlung Israels ging. Es herrschte so viel Uneinigkeit, soviel Unfrieden im Haus Israel. Die Gräben sollten überwunden werden, es sollte wieder eine Herde entstehen. Die verlorenen Schafe sollten zusammen geführt werden.
„Geht und verkündet“ Das heißt nicht: „Holt die Gläubigen an einen Ort zusammen und predigt“, sondern „Geht auf sie zu“. Mit „verkünden“ sind nicht lange Ansprachen gemeint, sondern eine knappe eindringliche Botschaft, sie ist volksnah ansprechend zu übermitteln. Der griechische Ausdruck für „verkünden“ enthält das Wort „Herold“ – der ist einer, den der König ausgesandt hat mit einer kurzen freudigen Nachricht an sein Volk. Die Botschaft der von Jesus Ausgesandten heißt: „Die Herrschaftsordnung der Himmel ist nahe gekommen. Der Machtbereich der himmlischen Dimensionen steht kurz vor dem Durchbruch.“ Jesus selbst hat zwar wörtlich von der „Königsherrschaft Gottes“ gesprochen, aber Matthäus ersetzt den Ausdruck durch „Königsherrschaft der Himmel“. Vermutlich tut er das, weil er ein ehemaliger jüdischer Schriftgelehrter ist und den Gottesnamen vermeiden will.
Gekoppelt ist die Verkündigung mit dem Auftrag, sich um Menschen anzunehmen, die von Leid betroffen sind: „Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus!“ Genau übersetzt heißt es nicht „Heilt Kranke“, sondern „Macht, dass die genesen, die Beschwerden haben, die schwächlich sind.“ Es geht in die Richtung: Lebensmut verleihen. Neue Lebenskräfte wecken. Der zweite Auftrag heißt „Erstorbene sollt ihr erwecken.“ Damit ist mehr gemeint als „Toten-Erweckungen“. Es gibt Menschen, die nichts mehr haben, was sie am Leben erhält. Sie befassen sich mit dem Tod. Sie marschieren wie Leichen durch die Welt. Verleiht ihnen wieder Lebensfreude und Vitalität. Der dritte Auftrag heißt: „Macht Aussätzige rein!“ Hier geht es um mehr also um die „unheilbare“ Hauterkrankung Lepra, es geht um das Thema „Haut“, um Hautfarbe, um Verachtet-Sein wegen des Äußeren. Die von Jesus Entsandten sollen den Betroffenen den äußeren Makel nehmen, sollen sie herein nehmen in die Gemeinschaft, sollen sie für rein erklären. Der Kampf gegen den Ungeist wird als vierter Auftrag genannt.
Diese Fähigkeiten fallen normalerweise in das Aufgabengebiet von Therapeuten, die sich gut bezahlen lassen dafür. Schließlich haben sie auch teure Ausbildungen hinter sich. Jesus erwartet hingegen von seinen Schülern: „Ihr habt eine kostenlose Ausbildung von mir erhalten. Sie war ein Geschenk. Daher verlange ich von euch auch kostenloses Arbeiten. Ihr lasst euch dafür nicht in Gold und Silber bezahlen. Ihr schenkt das den Menschen.“ Drei Sätze später schreibt Matthäus dann doch: „Wer arbeitet, ist seines Lohnes wert“, wobei mit Lohn weniger eine finanzielle Entlohnung gemeint ist, als vielmehr das, was man für Verpflegung und Unterkunft braucht. Wer seelsorglich-pastoral arbeitet, darf damit rechnen, dass er einen Lebensunterhalt bekommt. Der Jesus-Abgesandte muss sich nicht neben der Gemeindearbeit noch einen Einkommenserwerb suchen. Aber er soll nicht die einzelnen Heilbehandlungen in Rechnung stellen, um damit „Gold“ anzusammeln. Auch Paulus hebt dieses Recht hervor, wenn ihm einige aus der Gemeinde von Korinth in den 50 Jahren vorwerfen, dass er zu Unrecht Apostel sei. „Wenn ich für andere kein Apostel bin, bin ich es doch für euch. Ihr seid ja im Herrn das Siegel meines Apostelamtes. ... Haben wir nicht das Recht, zu essen und zu trinken? ... Haben ich und Barnabas kein Recht, nicht zu arbeiten? Wer leistet denn Kriegsdienst und bezahlt sich selbst den Sold? ... So hat auch der Herr denen, die das Evangelium verkünden, geboten, vom Evangelium zu leben.“ (1 Kor 9,2-14)
Was Matthäus hier schreibt, können wir in 3 Ebenen sehen: in der Zeit Jesu, in der Zeit des Verfassers und seiner Gemeinden, in unserer Zeit. Was heißt es für uns? Die Glaubens-Arbeiter sollen mehr Arbeiter erflehen für das übergroße Aufgabenfeld, damit sie nie den Eindruck haben, es sei hoffnungslos. Sie sollen sich in erster Linie entschlossen denen stellen, die unter seelischer Not leiden. Sie sollen die Männer der Anfangszeit vor Augen behalten – sie haben es geschafft, weil sie vom Meister gut eingeschult waren. 3 Jahre haben sie ihn begleitet, 30 Jahre haben sie sein Werk fortgesetzt. Auch wir Heutigen sollen aus dem schöpfen, was wir von dem Meister in Erfahrung bringen können. Der Königsherrschaft Gottes haben sie die Tore geöffnet. Dieser Machtbereich wartet bis heute immer noch darauf, Einlass zu bekommen, er steht immer noch nahe bevor. Alleine indem wir das als sichere Tatsache hinstellen, öffnen wir schon das Tor dafür einen Spalt breit.